Römisch-Katholisch
33. Jg./ Nr. 1
13. Jänner 2017
Preis: 2,8 Euro (A); 2,8 Euro (D); sfr 4 (CH)
Die neue Serie von Christa Meves im „13.“
Natur und Geist im
Entfaltungsprozess des Menschen
Christa Meves, (Foto http://christa-meves.eu/s/img/emotionheader.jpg) die große deutsche Autorin schreibt für den „13.“. Sie ist die unermüdliche Künderin der Ereignisse, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit die Dinge heraufziehen sah, die jetzt schon Wirklichkeit sind.
Die Bibel stellt (unter anderem) ein umfängliches, mit Beispielen ausgestattetes Lehrbuch der Pädagogik dar – erstellt in genialer Manier vom Schöpfer persönlich.
Wie ER die Gestaltung seines Lebewesens „Mensch“ gedacht hat, wie ER die Ausformung jedes einzelnen Exemplars angelegt, geplant, im Hintergrund begleitet und auf dessen Vollendung jeweils gehofft hat, lässt sich durch Bibelstudien erahnen. Ja, sie ließe sich sogar zunehmend klar erkennen, wenn man SEINE in Gleichnissen angelegte Methode als Entschlüsselung anwenden würde.
Auf Freiheit angelegt
In Bezug auf meinen Fachbereich, dem der Entwicklungspsychologie, der Pädagogik und der Psychotherapie, möchte ich diese Methode für den „13.“ anwenden. Und zwar in Gestalt von Beispielen aus dem Leben mit Kindern – in der Hoffnung, auf diese Weise im Umgang mit diesen so kostbaren Ressourcen unserer Zukunft ihnen und der Gesellschaft zu mehr seelischer Gesundheit zu verhelfen; in jener Weise, wie sich der HERR das wünscht und erhofft. Es lässt sich die Wirkmöglichkeit der Erziehenden nämlich grundsätzlich erhoffen, weil ER den Menschen auf Freiheit in Hinblick auf dessen Entscheidungen angelegt hat. Bevor ich ab der nächsten Ausgabe aber mit einer solchen Reihe von Konkretionen beginne, muss ich in aller Kürze darlegen, aufgrund welcher Einsicht in die biblische Darlegung von Genesis 1 ich diesen Versuch wagen möchte: Laut Genesis hatte der Schöpfer, nachdem ER auf dem erkalteten Stern lebendige Wesen geschaffen hatte, den Entschluss gefasst, nun, gewissermaßen als Krönung, den Menschen zu kreieren. ER formte Adam, so heißt es im 2. Schöpfungsbericht, aus „Erde“. Andere Exegeten übersetzen diesen Terminus mit „Staub“ oder auch „aus einem Lehmkloß“. Es ist eigentlich gleich, für welche Worte man sich bei ihrer Wahl entscheidet: Gemeint ist allemal die Materie, aus der alle anderen Geschöpfe entstanden sind: aus der natürlichen Urmaterie. Das heißt: Wie die anderen Geschöpfe steht am Anfang jedes einzelnen Menschen seine Leiblichkeit, die dem Urmaterial entspricht, und das heißt: ER hat ihn damit der Natur unterworfen, aber einer durch GOTT durchformten, zu eindrucksvoller Gestaltung gebrachten Natur, artentsprechenden Naturgesetzen unterworfen – in einer erstaunlichen Ordnung.
Prozess des Werdens
Zwar als Basis festgelegt, befindet sich aber nun jedes einzelne Exemplar in fortlaufender, zunächst ausreifender Veränderung – in einem Prozess des Werdens, Wachsens und Vergehens. Die Krone SEINER Schöpfung, den Menschen, versah der Schöpfer darüber hinaus mit einem kaum fasslichen Vorrang: ER „schuf den Menschen zu seinem Bilde. Zum Bilde GOTTES schuf ER ihn“, heißt es im ersten Schöpfungsbericht, der Genesis. Was ist das für eine Aussage! Was für eine Besonderheit! Was für eine Herausforderung! Was für eine staunenswerte Hoffnung für jeden Einzelnen von uns! Der Mensch unterliegt also nicht seiner Leiblichkeit allein, ähnlich den Säugetieren, wenn auch mit artgerechten Unterschieden – sondern ER hat allen Tieren überlegene Eigenschaften. Das lässt sich in Bezug auf seinen intellektuellen Geist am besten zusammengefasst als seine Fähigkeit zu Reflexion und Einsicht bezeichnen. Die Genesis bezeichnet diese Möglichkeiten durch die Metapher „des Hauches mit SEINEM lebendigen Geist“.
Das direkte Vorbild
Aber was darüber hinaus noch als Abbild GOTTES im Menschen im Bestfall ermöglicht werden könnte, erhält dazu trotz all seiner Schwäche ein direktes Vorbild durch SEINE Inkarnation, als direkte Vorgaben zur Nachahmung in JESUS CHRISTUS, vor 2.000 Jahren in Israel. Warum hat diese so dramatisch leidvolle Belehrung stattfinden müssen? Das liegt an der so außerordentlich großen Mühsal des Menschen, seine beiden Eckpfeiler, seine so dominante Leiblichkeit und seine Möglichkeit, in Heiligkeit seinem Abbild von GOTT zu entsprechen – dies beides unter einen Hut zu bekommen. Das ist aber auch immer nicht einfach: Von seinem „Fleisch“ besitzt er eben eine Quantität von 98,7 Prozent und sich dieser ihrer Mächtigkeit zu entwinden, bedarf es einer erheblichen geistigen Anstrengung, denn für die Ausgestaltung seiner gläubigen Geistigkeit besitzt er lediglich die Möglichkeit von nur 1,3% seines Aufbaus. Sein Ego bekommt im Erwachsenenalter unter Umständen eine voluminöse Stärke: Gierig und ichsüchtig versucht der Mensch, allein sich und seinem Fleisch zu dienen.
Nie fehlende Gefahr
Aber der Mensch leidet dann nicht allein an solchen Konflikten mit sich selbst; sondern da ist dann auch noch jener erzgefährliche Widersacher GOTTES, dieser gefallene Engel Luzifer, und damit ist der Mensch einer täglichen Anfechtung, Versuchungen ausgesetzt: Er hat mit der Gegenwart des Bösen zu rechnen und unterliegt auf seinem Lebensweg der immerwährenden Möglichkeit, den Fallstricken des Drachens, den Einflüsterungen der alten Schlange, wie es in der Geschichte vom Sündenfall in der Genesis ausdrücklich dargelegt wird, zu erliegen; denn „Sündenfall“ heißt grundsätzlich, sich als Mensch höher zu stellen als den allmächtigen GOTT. Das ist eine nie fehlende Gefahr in der Lebensgeschichte jedes Menschen, bis heute. Ohne die Erlösungstat durch JESUS CHRISTUS wäre das irdische Experiment wohl in der Tat verloren gewesen. Aber nicht allein Diabolos, der zurzeit sogar wie ein brüllender Löwe durch die Lande läuft, ist eine Dauergefahr für den Menschen. Er tut sich – wie gesagt – schwer, nicht über sich selber zu stolpern. Denn GOTT setzt in Gestalt des Reifungsprozesses im Individuum Mensch in den ersten 20 Jahren dessen leibliche Stärke eben als Überlebenskraft so an, dass ein gesundes Ich dabei zu mächtiger Verwirklichungsmöglichkeit gelangt.
Aufgabe der Erzieher
In diesem ersten Lebensabschnitt erwartet GOTT von den Erziehenden deshalb eine vordringliche Beachtung der Naturtriebe im Kind, um dessen physische Fähigkeiten voll zu entwikkeln. Das geht in Reifungsphasen vor sich. Nach der Geburt will und muss das Kind vornehmlich vor allem satt gemacht werden. Das ist der innere Anspruch des Säuglings. Danach entsteht das Bedürfnis, eine Phase der Bindung an die Mutter zu vollziehen, um später gemeinschaftsfähig zu werden. Danach bildet sich die Mächtigkeit der Selbstbehauptung in jedem gesunden Kind heraus und damit die Möglichkeit zur Autonomie, zu einem Freiheitsspielraum. Später, mit der Aktivierung der Geschlechtshormone, formt sich mithilfe des Geschlechtstriebs die Sexualität aus.
Gottes eigentliches Ziel
Dies also ist die Aufgabe der Erziehenden: die leibliche Standfestigkeit des Kindes im Profanen bei ihren Zöglingen ungeschmälert zuzulassen und anzustreben. Am besten geschieht das durch Nachahmung vorbildlicher Eltern und gekonntem schulischen Religionsunterricht; denn nur so kann im Heranwachsenden eine Ahnung vom eigentlichen Ziel GOTTES mit seiner Krone Mensch zustande kommen: seine Ausgestaltung als ein Liebender im Geist. Strukturell bedeutet das, dass es im Jugendlichen allmählich zu einem angestrebten Ziel wird, sein Ich zugunsten eines liebenden Verhaltens in den entscheidenden Situationen zu überwinden. Bei einer gelingenden Erziehung sollte in dem Herangewachsenen seine dankbare Liebe zu seinem Schöpfer und ein Denken und Wollen einer Liebe zu dem Nächsten in einen zentralen Blickpunkt geraten. GOTT will es offenbar so: dass der Mensch seine Natur zunächst ausgestaltet in der Hoffnung, das gierige Ich in sich so weit einzuschränken, dass Liebe und Vernunft den Vorrang erhalten. Dann wird es nämlich möglich, dass aus glücklichen Kindern gesunde Erwachsene werden, die in einer beglückenden konstruktiven Gemeinschaft mit anderen und mit GOTT zu leben vermögen.
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Die nächste Ausgabe der Zeitung „Der 13.“ wird voraussichtlich am 10. Februar 2017 gedruckt und in Österreich am 13. Februar ausgeliefert.