Nach den lauwarmen Beiträgen einer bestimmten Zeitung schaue ich immer mal online bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. rein, um mir „den richtigen Stoff“ zu holen, unverschnitten katholisch, sozusagen. Und bin wieder fündig geworden…
Wenn Ideologien auf dem Boden der Realität landen
23. Februar, 2016
Pater Joseph de Tonquédec SJ schrieb im letzten Jahrhundert in seiner Kritik der Erkenntnis: „Es ist äußerst naiv ist zu glauben, dass nützliche Thesen sich irgendwie ganz von selbst in der Luft halten.“ Damit meinte er, dass diese nützlichen Thesen, die für das Leben in der Gesellschaft hilfreich und von Nutzen sind, – moralische und politische Ideen – einer soliden metaphysischen Grundlage bedürfen.
Heutzutage sind die meisten Katholiken in die entgegengesetzte Richtung naiv, wenn sie glauben, dass die Kritik am Zweiten Vatikanischen Konzil, das die Öffnung der Kirche für die modernen Ideen der Religionsfreiheit, des interreligiösen Dialogs, des säkularen Staates usw. wollte, aus einer ‚ätherischen‘ Welt erfließen, in der es keinen Platz für die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Realitäten gibt, die ja das einzige seien, was zählt. Diese Perspektive ändert sich, wenn sie bemerken, dass diese Ideologien in der Realität landen, dass die Ideen sich in konkrete Verhaltensweisen verkörpern, die bedeutsame soziale und politische Folgen haben.
Seit 50 Jahren haben sie im Namen des interreligiösen Dialogs die Werte anderer Religionen gefeiert und Reue über unsere eigene Religion zum Ausdruck gebracht. Im Namen der Religionsfreiheit handeln sie so, als ob alle Religionen gleich wären. Im Namen der säkularen Gesellschaft stellen sie ihr Licht unter den Scheffel und sie lassen das Salz seinen Geschmack verliert. Chesterton sprach einst über christliche Ideen die verrückt geworden sind. Jetzt sind sie weich geworden. Weiche Ideen für harte Zeiten und so muss die Landung in der Wirklichkeit schmerzhaft sein. Denn die naiven Seelen, die an diese modernen Ideologien glauben, werden mit denjenigen konfrontiert, die nicht daran glauben, die aber wissen, wie sie in diese Ideen geschickt ausnutzen können, um ihren Glauben einem Westen aufzuzwingen, der kaum noch christlich ist.
Das Heilmittel für diese entwaffnende Naivität – im wahrsten Sinne des Wortes: eine Naivität, die den Verstand entwaffnet und den Willen demobilisiert, – ist eine militante Klarheit.
http://www.fsspx.de/de/news-events/news/wenn-ideologien-auf-dem-boden-der-realit%C3%A4t-landen-14340
Quelle: DICI.org
Quelle: Distrikt Deutschland
„Militante Klarheit“ als Heilmittel für Naivität – superb!